Auf ein Wort: BM Karl Lauterbach

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Gesundheitsökonom und Mediziner Karl Lauterbach wurde Bundesgesundheitsminister,

weil die Bürger ihm einen erfolgreichen Kampf gegen Corona zutrauten – eher als seinem Vorgänger Jens Spahn. Olaf Scholz konnte diesen Bonus nach kritischem Abwägen nicht unberücksichtigt lassen – trotzdem ist  d e r  nach nicht einmal einem Jahr verbraucht. Warum? Lauterbachs lange Monologe über Studienlagen, seine Eigenart, sich zu selten im Gesundheitsausschuss des Bundestages sehen zu lassen, „den Rednern ins Wort zu fallen und dann abrupt und grußlos den Raum wieder zu verlassen“ ist eines Ministers unwürdig. Es passt aber zu einer Kette von Solo-Trips, mit denen er reihenweise die Bürger, die Ärzte und die weitere Fachwelt bis heute verwirrt und/oder verärgert.

Ein guter Politiker wird in hohem Maße, sagen wir zu 80 Prozent, ausgemacht durch das aufmerksame Wahrnehmen des für ihn relevanten Umfeldes und eine klare Kommunikation in der Öffentlichkeit. Dazu gehört zum Beispiel nicht, darüber zu informieren, selbst an Corona erkrankt zu sein und mit der Arznei XYZ behandelt zu werden. Er muss wissen, dass er für eine rezeptpflichtige Arznei nicht werben darf, insbesondere dann nicht, wenn diese nur bei Risikopatienten angewendet werden soll.

Fachwissen muss ein Minister haben, aber er darf sich nicht als Chefarzt der Nation aufspielen. Da reichen die restlichen 20 %, weil ihm sicherlich von seinem riesigen Ministerium qualifiziert zugearbeitet wird. Da muss er zuhören können. Gilt hier etwa „Wer nicht zuhört, dem will man auch nicht zuhören“?


Ihr
Rainer Schumann

Vorsitzender DAK-VR